In dieser Studie wurde untersucht, ob die Einnahme von Ashwagandha, einer traditionsreichen Heilpflanze aus der ayurvedischen Medizin, die Erholung und Kraft von Sportlerinnen verbessern kann. Dazu erhielten 30 professionelle Fußballspielerinnen vier Wochen lang entweder täglich ein Ashwagandha-Wurzelextrakt oder ein Placebo.
Die Ergebnisse zeigen: Frauen, die Ashwagandha einnahmen, berichteten über bessere Erholung nach Spielen und Training sowie eine verbesserte Schlafqualität. Außerdem deuteten die Daten auf einen Zuwachs an Muskelkraft hin, auch wenn nicht alle Werte eindeutig statistisch belegt waren. Wichtig ist: Es traten keine Nebenwirkungen auf, was die Sicherheit der Einnahme in dieser Dosis bestätigt.
Die Studie legt nahe, dass Ashwagandha für Sportlerinnen ein natürlicher Helfer zur Regeneration sein könnte – vor allem, um Schlaf, Wohlbefinden und die Fähigkeit zur Belastung besser im Gleichgewicht zu halten.
Die Leistungsfähigkeit von Athletinnen hängt nicht nur von Training und Technik ab, sondern in großem Maße auch von Erholung, Schlaf und psychischem Gleichgewicht. Vor diesem Hintergrund hat die Pflanze Ashwagandha (Withania somnifera), die in der indischen Heilkunst seit Jahrhunderten genutzt wird, in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit erlangt. Ihr werden stressmindernde, kräftigende und regenerationsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Allerdings fehlte es bislang an Studien, die speziell die Wirkung auf Frauen im Leistungssport untersuchen.
Diese Lücke schließt die vorliegende randomisierte, doppelblinde und Placebo-kontrollierte Studie. Über einen Zeitraum von vier Wochen erhielten 30 Fußballspielerinnen entweder täglich 600 mg Ashwagandha-Wurzelextrakt oder ein Placebo. Parallel dazu wurden verschiedene Messungen durchgeführt: die subjektive Erholung nach Spielen und Training, die Schlafqualität, das Belastungsempfinden sowie Krafttests wie Handgriffstärke, Medizinballwurf und Sprungkraft. Zusätzlich wurde die Ernährung erfasst, um deren Einfluss auf die Ergebnisse zu kontrollieren.
Die Resultate zeigen klare Vorteile für die Ashwagandha-Gruppe. Vor allem die Wahrnehmung von Erholung (Total Quality Recovery) verbesserte sich deutlich gegenüber der Placebo-Gruppe, besonders am Ende der vier Wochen. Ein weiterer klarer Effekt zeigte sich bei der Schlafqualität, die schon nach zwei Wochen in der Ashwagandha-Gruppe besser bewertet wurde. Beide Faktoren – Erholung und Schlaf – sind im Sport von entscheidender Bedeutung, da sie die Anpassung an Trainingsreize ermöglichen und das Risiko für Verletzungen mindern.
Auch bei den Kraftmessungen zeigten sich positive Tendenzen: Die Handgriffstärke nahm in der Ashwagandha-Gruppe stärker zu als im Placebo-Vergleich, was auf eine potenzielle muskelstärkende Wirkung hinweist. Allerdings waren diese Ergebnisse nicht in allen Analysen eindeutig signifikant, was bedeutet, dass sie mit Vorsicht interpretiert werden sollten. Ein wichtiger Aspekt war außerdem der Einfluss der Ernährung – insbesondere Kohlenhydrate hatten einen deutlichen Effekt auf die Leistungswerte.
Die Studie unterstreicht die Sicherheit der Einnahme von Ashwagandha: Es wurden keinerlei Nebenwirkungen festgestellt. Dies spricht für eine gute Verträglichkeit, auch im sportlichen Alltag.
Insgesamt liefern die Ergebnisse wertvolle Hinweise darauf, dass Ashwagandha eine wirksame und natürliche Ergänzung im Leistungssport sein könnte, speziell für Frauen, die häufig unter besonderen Belastungen stehen. Während die Verbesserungen bei Schlaf und Erholung klar hervortreten, bleibt die Frage nach den direkten Effekten auf die Muskelkraft noch offen. Weitere Studien mit größeren Teilnehmerzahlen, längerer Dauer und zusätzlichen Messmethoden (z. B. Hormon- oder Schlafanalysen) sind daher sinnvoll.
Fazit: Ashwagandha kann die Erholung und Schlafqualität von Sportlerinnen verbessern und möglicherweise auch die Muskelkraft unterstützen. Es gilt als sicher und verträglich. Damit könnte es sich als interessante pflanzliche Ergänzung im sportlichen Alltag etablieren – besonders in Disziplinen, in denen Regeneration und Belastungssteuerung entscheidend sind.